Hunderte Pfund Muskelmasse stehen sich beim neuen WWE All Stars gegenüber. Altgediente wie aktuelle Wrestler geben sich hier ein Stelldichein. Wir schwitzen ein paar Runden mit und genießen die Ringatmosphäre.
Ausgedient?
Wer kennt sie nicht, die Wrestler der ersten Stunde wie Bret Hart oder Randy Savage? Zugegeben, sie würden heute wohl keine so gute Figur mehr abgeben, aber sie haben, allen voran Hulk Hogan, das Wrestling in den 80er Jahren nach Europa gebracht und für hunderttausende Fans gesorgt. Der Trend hält bis heute an, wenn auch nicht mehr ganz so populär wie er einmal war. Jetzt hat sich THQ dem Thema erneut gewidmet und versucht die alte Garde mit den aktuellen Wrestlingstars zu mischen. Die Liste der Stars ist zwar nicht endlos lange, doch gezielt gewählt wurde auf jeden Fall, denn mit The Rock oder Shawn Michaels, Undertaker, Bret Hart und Randy Savage, um nur ein paar zu nennen, lässt sich schon eine ordentliche Ringschlacht veranstalten. Klar gab es das schon mal, doch nicht so gezielt gemischt, und nicht in dieser Aufmachung. Ob nun Simulation oder reiner Arcade-Actionkracher, es liegt oft an der Wahl der persönlichen Favoriten, ob ein Wrestlingspiel nun erfolgreich ist oder nicht.
Massenprügelei
Ganz den Regeln und unterschiedlichen, offiziellen Ringformationen entsprechend, kann auch bei WWE All Stars gefetzt werden. Ob nun im Team oder alleine, oder einfach als Haufen, wo jeder gegen Jeden spielt, es bleibt dem Spieler überlassen wo er sich die Lorbeeren verdient. Angeboten werden folgende Disziplinen: Tag Team, Elimination (3 oder 4 Wrestler), Stahlkäfig, Kampf ohne Regeln, Fantasy Warfare (ein Mix der Generationen) oder Pfad der Champions. Wie auch in der Realität, hat auch im Game jeder Wrestlingstar seinen speziellen Move und die sind besonders gut in Szene gesetzt. Extreme Sprünge von den Seilen oder flotte Dreher in der Luft, alles ist so wie es sein soll. Doch leider fehlt es an Vielfalt was die Moves angeht, denn mit gerade mal vier Hauptangriffsmöglichkeiten (Farbbuttons) und ein paar Kombinationen ist das Portfolio auch schon gefüllt. Erklärt werden diverse Aktionen erst im laufenden Spiel, und dabei auch nicht alle Möglichkeiten, wo nur ein Blick auf die Tastenbelegung abhelfen kann. Von einer Simulation kann hier keine Rede sein. Doch dafür ist der Spaßfaktor höher, sofern man nicht den höchsten Schwierigkeitsgrad wählt. Außerhalb des Ringes kann natürlich auch gefightet werden, auch wenn man dafür keine Hilfsmittel wie Stühle, Tische oder andere Dinge einsetzen kann, weil der Bereich um das Schlachtfeld äußerst steril gehalten wurde.
Die Steuerung ist unspektakulär, da die meisten Aktionen mit den vier farbigen Buttons ausgeführt werden. Spezielle Angriffe oder Abwehraktionen, die sich nach der Situation orientieren, werden über die Schultertasten aktiviert. Sich diese einzuprägen liegt in der Aufnahmefähigkeit des Spielers, doch wirklich fordernd ist die Sammlung an Möglichkeiten nicht. Was nicht unbedingt als schlecht zu werten ist, es vereinfacht und hält den Spielfluss konstant.
Wie im Fernsehen Die Designer haben sich besonders um ein authentisches Bild bemüht und das nicht nur im Ring. Schon der Auftritt jedes Wrestlers vor dem Kampf orientiert sich nach der Originalvorlage. Sei es nun das Posen, das Schütteln der Mähne, die sich leider nicht wirklich bewegt, oder die Grimassen, richtig verspielte Liebe zum Detail, und das schafft mächtig Atmosphäre. Moves, geschmeidig oder brutal, passende
Bewegungsabläufe, die nur durch zwischenzeitliche Bewegungen etwas ins Stocken geraten, wirken wie abgezeichnet, wie auch die gesamte Präsentation wenig um realistische Optik bemüht ist, wenn man sich die bestens geformten und zumeist übertriebene Größe der Muskeln ansieht. Klar war The Rock gut gebaut, aber so? Nun, das gehört wohl zum comichaften Grundcharakter des Games, wenn auch der Rest sehr gut nachempfunden wirkt.
Jedem seine Einmarschhymne Wie auch bei den immer wieder gleichen Auftritten der Heros (siehe Hulk Hogan, der immer sein Shirt zerreißt), hat jeder seine eigene Einmarschmelodie, an derer Fans bereits bei den ersten Takten erraten, wer als nächstes die Bühne betritt. Ebenfalls ein Stimmungsmacher, die Jubelschreie der Zuschauer die je nach Situation oder nach einem besonders eindrucksvollen Move, anschwellen.
Multiplayer Bei einer aktiven Internetanbindung kann man auch mit bis zu drei Freunden um den Titel ringen, wobei ebenfalls dieselben Modi zur Verfügung stehen, die man auch an einem TV spielen kann, mit Ausnahme der Solokarriere.
Fazit und Wertung
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Hannes meint: Ein klares Muss für Wrestling-Fans!
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WWE All Stars erfreut wohl jeden Fan, der neben aktuellen Stars wie Edge auch mit Wrestlern der ersten Stunde wie Hulk Hogan oder dem Undertaker spielen möchte. Noch dazu kann man die Generationen mischen, und das hat schon seinen Reiz. Wunderbar ausgeführte Moves, eine coole akustische Zuschauerkulisse und eine Menge freischaltbarer bekannter Wrestler, was will man mehr um sich den Sonntagnachmittag zu versüßen.
Grafik
8
Sound
8
Bedienung
8
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
8
Preis/Umfang
8
Richtig gut
cooler Comiclook
authentisch wirkende Wrestler (Gesichter)
Musik
gut umgesetzte Moves
einfaches Handling
Wrestlingflair
gelungener Multiplayer
Verbesserungswürdig
übertrieben muskulöser Körperbau
höchster Schwierigkeitsgrad ist kaum zu schaffen
wenige Specialmoves
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole • Microsoft Xbox 360 Konsole • Nintendo Wii Konsole • Sony PlayStation 2 Konsole • Sony PSP
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