Firaxis und die Civilization-Reihe sind bekannt dafür, mit jedem Eintrag der Serie gewohnte Formeln über den Haufen zu werfen und Sachen aufzumischen. Damit einher gehen natürlich auch jedes Mal die unzufriedenen Stimmen, die dieses und jenes hassen und sich nach der “guten alten Zeit”™ zurücksehnen. Das wird dieses Mal nicht anders sein, das weiß jeder Civ-Fan. Trotzdem kommen dieses Mal noch die vielen ungeschliffenen Ecken dazu. Die UI, die sehr zu wünschen übrig lässt, gibt bei weitem nicht genug her. Auch fehlende Texte und andere UI-Elemente begegnen uns immer wieder. Vor allem in context-abhängigen Hinweisen sucht man oft nach wichtigen Details vergebens. Der ungewöhnliche Cut zwischen den Zeitaltern, der weniger ein UI-Element ist, sondern ein kurzzeitiges Rausreißen aus dem Spielfluss, gehört ebenfalls dazu. Und wieso kränkeln die Civ-Spiele immer wieder aufs Neue damit, Multiplayer-Lobbys mit den gleichen informativen Screens auszustatten, die der Singleplayer hat? Aber hey, dazu haben die Entwickler bereits gesagt, dass ein Update der UI jetzt absolute Priorität hat. Andere Merkmale sind Geschmackssache. Hätte es die Ausrüstungsgegenstände für Anführer gebraucht? Wer weiß. Trifft es den Geschmack der Civ-Community, den Grafikstil weiter ins Realistische zu schieben? Bleibt abzuwarten. Aber leider ist die Musik dieses Mal einfach weniger atmosphärisch durch häufige Wiederholungen, die Voice Actors der Anführer auf unterschiedlichen Leveln und im Multiplayer gehen uns auch einige der Interaktionen verloren. Warum kann ich nicht die Anführer-Vorstellung sehen, wenn der Mitspieler ein echter Mensch ist? Das ist schade! So bringt Civilization VII viele spannende Ideen in Positionen, steht aber momentan noch recht wackelnd da, wenn es um die runde Präsentation des Ganzen geht. Oft fühlt man sich mehr wie ein Betatester, als der Anführer einer mächtigen Zivilisation. Und der steile Preis von 70 Euro tut dem Spiel und der Spielerschaft dabei absolut keinen Gefallen, die bittere Pille zu schlucken.