Inversion - Test/Review
Ohne große Promotion hat Namco Bandai den 3rd-Person Shooter Inversion veröffentlicht.
Von Christoph Miklos am 01.08.2012 - 04:07 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

Saber Interactive

Release

27.07.2012 (PC)

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (34)

Lieber schlecht geklaut...

Ohne große Promotion hat Namco Bandai den 3rd-Person Shooter Inversion veröffentlicht. Ein erstes Indiz dafür, dass es sich bei dem Spiel um keinen AAA-Titel handelt?
Was für eine Story…
Im neusten Spiel von Entwicklerteam Sabre Interactive schlüpfen wir in die Polygonhaut von Polizisten Davis Russell. Auf dem Weg zu seiner Familie kommt es zu zahlreichen Autounfällen und Explosionen. Verantwortlich für dieses Chaos ist eine brutale Alienrasse namens Ludatore. Natürlich passt diese Invasion so gar nicht in den Tagesplan von Russell und daher macht er sich mit seinem Kollegen Leo Delgado kurzerhand auf die Suche nach Antworten. Wo ist seine Tochter? Wer sind die Ludatore? Und wo kommen sie eigentlich her?
Gears of Inversion?
Nur wenige Minuten nach dem Intro stellen wir uns unweigerlich die Frage: Spielen wir hier -mal wieder- einen Gears of War-Klon? Nun, fassen wir mal das Gameplay kurz zusammen: Wir laufen in der 3rd-Person-Ansicht (inklusive Wackel-Kamera) von Deckung zu Deckung und können sogar blind aus dieser herausschießen. Die Lutadore sind bullige und übel gelaunte Gegner - wie die Locust aus Gears of War. Das Spielprinzip ist also klar und identisch zum großen Vorbild: Möglichst unbeschadet durch die linearen Level kommen und dabei viele Ludatore ins Jenseits ballern. Trotz offensichtlicher Parallelen macht Inversion nicht mal ansatzweise so viel Spaß wie der beliebte Actiontitel von Epic Games. Das liegt vor allem daran, dass die Gegner extrem dämlich sind und die zahlreichen Levelabschnitte kaum Abwechslung bieten. Auch die sich ständig wiederholenden Bossgegner sorgen nicht gerade für eine stimmige Atmosphäre.
PlayTime-Video
Spiel mit der Schwerkraft
Das große Gameplay-Highlight in Inversion ist der Einsatz von Schwerkraft. Schon recht früh im Spiel bekommen Davis und sein Kumpel den sogenannten Gravlink angeschnallt. Der hat verschiedene Fähigkeiten, die man im Spielverlauf nach und nach freischaltet. Mit der verringerten Schwerkraft lässt man zum Beispiel in einem bestimmten Bereich alles nach oben schweben, die gesteigerte Schwerkraft kehrt dieses Prinzip um und drückt Gegner und Gegenstände auf den Boden, wo sie dann ein leichtes Ziel abgeben. Außerdem gibt es immer wieder Bereiche in der Schwerelosigkeit, wo man sich von Objekt zu Objekt hangeln muss, an manchen Stellen kann man mithilfe blauer Gravitationsfelder sogar an Häuserwänden empor laufen oder rennt kopfüber auf den Boden zu. Das macht anfangs auch noch Laune, wenn man zum Beispiel Gegner hinter ihrer Deckung hervorheben und ihnen dann in der Luft den Rest geben kann. Doch auch da ist die Luft ziemlich schnell raus, denn eigentlich reicht es, die Ludatore mit reiner Waffengewalt niederzustrecken. Die gelegentlichen „Gravitationsrätsel“ sind zwar ganz nett, aber für unseren Geschmack viel zu simpel ausgefallen. In den meisten Fällen muss man einfach ein paar Schrottteile durch die Gegend schweben lassen.
Technik und Sound
Auch bei maximalen Einstellungen sieht Inversion auf dem PC arg mittelmäßig aus. Die Texturen sind meistens sehr matschig, die Animationen hölzern und auch die Qualität der Explosionen lässt zu wünschen übrig. Lediglich die detaillierten Gebäude wissen zu gefallen. Beim Sound bekommt man zwar eine solide Sprachausgabe und stimmige Waffengeräusche geboten, doch die Hintergrundmusik enttäuscht auf der ganzen Linie. Zumindest wurde die Steuerung per Maus und Tastatur sauber umgesetzt.
Koop und Multiplayer
Für ein bisschen Spielspaß sorgt der Koop-Modus. Schade bloß, dass man auf spezielle Koop-Inhalte verzichtet hat (z.B. neue Gebiete oder Zwischensequenzen). Im Multiplayer gibt es nur die normale Shooterkost wie Deathmatch, Team Deathmatch oder Capture the Flag auf mehreren langweiligen Karten.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Zurück ins Sommerloch!

Inversion ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, wie man gute Ideen in den Sand setzen kann. Die Gravitationsspielchen machen durchaus Spaß, doch leider hapert es beim restlichen Gameplay. Strohdumme Gegner und wenig abwechslungsreiche Missionen sind nicht gerade ein Garant für ein gutes Spiel. Ebenfalls finden wir es arg grenzwertig, dass so gut wie alles an den Epic-Shooter erinnert. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit hätte dem Titel gut getan. Kurz gesagt: Inversion ist nur ein lausiger Gears of War-Klon ohne Potenzial.

60%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
8
Spielspaß
5
Atmosphäre
5
Multiplayer
5
Preis/Umfang
5
Richtig gut
  • Zwischensequenzen
  • detaillierte Gebäude
  • Waffeneffekte
  • solide Sprachausgabe (eng.)
  • flotte Action
  • Schwerkraft-Spielereien
  • einfache Action-Steuerung
Verbesserungswürdig
  • matschige Texturen
  • unrunde Animationen
  • Explosionen sehen billig aus
  • öder Soundtrack
  • sehr schwache KI
  • keine Abwechslung
  • Zwischengegnerkämpfe wiederholen sich
  • teils hakeliges Deckungssystem
Anforderungen
• PC (Minimum):
-Prozessor: Intel Pentium 4 3,0 GHz oder AMD Athlon XP 3000+
-Arbeitsspeicher: 1 GB (XP); 2 GB (Vista/7)
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 7300 GS oder ATI Radeon X1600
-Festplatte: 7 GB
-Betriebssystem: Windows XP/Vista/7
-Sound: DirectX 9.0c-fähige Soundkarte
-Sonstiges: Maus, Tastatur und DVD-Laufwerk

• PC (Empfohlen):
-Prozessor: Intel Core 2 Duo 2,66 GHz oder AMD Athlon X2 3800+
-Arbeitsspeicher: 2 GB (XP); 3 GB (Vista/7)
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 8800 GTX oder ATI Radeon 4xxx-Serie
-Optional: Xbox 360 Gamepad
Getestet für
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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