Dying Light: The Beast - Test/Review
Ursprünglich war Dying Light: The Beast als kostenpflichtige Erweiterung für das 2022 erschienene Dying Light 2: Stay Human gedacht.
Von Christoph Miklos am 07.10.2025 - 07:14 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 5 Pro

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

Techland

Entwickler

Techland

Release

19.09 2025

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (14)

Entfessle die Bestie in Dir


Ursprünglich war Dying Light: The Beast als kostenpflichtige Erweiterung für das 2022 erschienene Dying Light 2: Stay Human gedacht. Da das Projekt aber während der Entwicklung immer umfangreicher wurde, entschied sich Publisher Techland für ein eigenständiges Projekt. Ob das eine gute Entscheidung war, könnt ihr in unserem Testbericht nachlesen!

Die wahren Monster


In „The Beast“ schlüpft man in die digitale Haut von Kyle Crane, dem Helden aus Teil 1 und dessen Schicksal auch im zweiten Teil nicht aufgeklärt wurde. Nun gibt es für alle Fans die Antwort: Crane sitzt seit über einem Jahrzehnt in einem geheimen Labor in einem fiktiven Ort in Großbritannien fest und wird dort von einem Wissenschaftler, den er nur als „Baron“ kennt, gefoltert. Doch eines Tages geht etwas schief, der Baron verliert die Kontrolle über die Anlage und Crane nutzt seine Chance, mit der Hilfe der Wissenschaftlerin Olivia zu entkommen. Sein einziges Ziel: Rache an seinem Peiniger. An dieser Stelle gleich eine Entwarnung: Nein, man muss nicht den ersten Teil bzw. DLC „The Following“ gespielt haben. The Beast enthält nämlich ein kurzes Video, das die Ereignisse des ersten Teils zusammenfasst - völlig ausreichend, um die Story zu verstehen. Der Rachefeldzug gestaltet sich schwerer als gedacht, denn der Baron sitzt in einer schwer befestigten Festung im kleinen Örtchen namens Caster Woods. Und um durch die dicken Mauern zu kommen, muss Kyle vor allem eines tun, nämlich stärker werden. Das gelingt wiederum, indem man für Olivia spezielle Kreaturen erledigt, die sogenannten Chimären, und man deren Blut spritzt. Warum? Nun: Während seiner Gefangenschaft wurde an unserem Helden herumexperiment. Durch zahlreiche Injektionen wurde Mister Crane in eine (un)menschliche Waffe verwandelt. Parallel muss Kyle in der nahen Stadt und im Umland Verbündete gewinnen, denn allein lässt sich ein solcher Krieg kaum führen. Vertrauen ist jedoch schwierig, denn obwohl die Menschen unter dem Baron leiden, sorgt er immerhin für ein Mindestmaß an Sicherheit. So entwickelt sich aus dem simplen Rache-Plot eine überraschend interessante Geschichte mit vielen Wendungen und gut geschriebenen Figuren. Die knapp 18 bis 20 Stunden lange Kampagne unterhält und wird dabei nicht so unnötig in die Länge gezogen wie noch bei Dying Light 2. Was jedoch Fans vermissen werden: Es gibt keine Entscheidungsfreiheiten mehr. Nach Abschluss der Kampagne gibt es noch einige Nebenaufträge und Ereignisse in der offenen Spielwelt, welche die Spielzeit um weitere 20 Stunden strecken.

Gewohntes Gameplay


Beim Gameplay gibt es die bekannte Kost aus den Vorgängern: Im Mittelpunkt steht das coole Parkour-System. Man springt von Dach zu Dach oder zieht sich per Greifhaken an Fassaden hoch. Das Movement fühlt sich gut an. Die zahlreichen Zombiehorden bekämpft man in erster Linie mit tödlichen Nahkampfwaffen, welche per Craftingsystem hergestellt werden können. Flammendüsen, Teslaspulen, gezackte Klingen - die Standard-Zombies segnen damit auf dem normalen Schwierigkeitsgrad rasch das Zeitliche. Außerdem gibt es wieder Schusswaffen wie Pistolen, Schrotflinten oder Maschinengewehre, die vor allem gegen die Soldaten des Barons nützlich sind. Sobald es aber Nacht wird und die sogenannten „Schattenjäger“ auftauchen, gibt es nur noch eine Taktik: RENNEN! Der Kampf gegen diese starken Gegnertypen ist aussichtlos und nur ein Sprint in ein Versteck (inklusive UV-Lampen) sichert einem das Überleben. Die Nacht birgt aber auch Chancen: Verlassene Läden und Wohnungen, in denen tagsüber stärkere Zombies hocken, lassen sich plündern. Dort gibt es wertvolle Materialien für Upgrades, Waffen oder Verbrauchsgegenstände wie Bandagen und Molotowcocktails. Durch diesen Aspekt ist die Nacht deutlich spannender gestaltet als noch im Vorgänger. Darüber hinaus schafft es das Spiel, durch Ressourcenknappheit und der Suche nach Upgrades ständig kleine Aufgaben zu geben, die sich natürlich ins Gameplay einfügen.

Die Bestie


Ein zentrales Spielelement in Dying Light: The Beast ist -wer hätte es gedacht- die Verwandlung zur Bestie. Auf dem Papier klingt dieses Feature großartig - nimmt man Schaden, führt Attacken aus oder weicht im richtigen Moment aus, steigt die Wut. Ist die Leiste voll, verwandelt sich Crane in einen Schattenjäger und metzelt Gegner nieder. Anfangs kann man den Beast-Modus jedoch nicht kontrollieren. Storytechnisch sinnvoll, spielerisch aber frustrierend: Mitten in einer großen Horde-Verteidigung verwandelt man sich, nur um dann gegen die letzten zwei Zombies loszulegen. Immerhin: Im späteren Verlauf der Story erlangt man über Skillpunkte Kontrolle über seine innere Bestie. Die Bosskämpfe gegen Chimären sind zwar launig - etwa, wenn man eine Nebelhexe anhand von Geräuschen in einer Fabrikhalle aufspüren muss. Doch der Talentbaum ist überladen und viele Fähigkeiten fühlen sich unnötig oder banal an. Noch was am Rande: Eine Schnellreise gibt es nicht. Die Karte ist aber kompakt und jeder Punkt lässt sich in wenigen Minuten erreichen.

Schöne Welt


Grafisch macht Dying Light: The Beast einen ausgezeichneten Eindruck. Im Großen und Ganzen ähnelt die Technik Dying Light 2, nachdem dieses über die Monate und Jahre seit dem Erscheinen zusätzliche Updates und technischen Feinschliff erhalten hat. Es gibt gewisse Anpassungen und Verbesserungen, etwa für die Vegetationsdarstellung, das Level of Detail und weitere Feinheiten. Obendrein hat auch der Art-Style gewisse Auswirkungen auf die grafische Präsentation. The Beast nutzt ein "herbstlich" anmutendes Tone-Mapping. Dazu fallen die Kontraste stark aus, insbesondere jene zwischen grellem Sonnenschein und tiefen Schatten. Doch auch jene zwischen Innenräumen und Außenarealen sowie Tag und Nacht sind stark betont. Bereits einige Tage vor dem Release erhielt das Spiel einen umfassenden Patch, der eine üppige Portion Feinschliff mit sich brachte, mehrere kleinere Bugs und Fehler behob sowie Gameplay-Tweaks einfließen ließ. So sind die Nächte nach dem Patch abermals gefährlicher geworden, am Parkour wurde geschliffen, einige grafische Verbesserungen sind eingeflossen, die Beleuchtung wurde feingetunt, das Physiksystem und die Rag-Doll-Animationen wurden verbessert.

Koop und Zensur


Sobald man die offene Welt erreicht und das erste Lager freigeschaltet hat, kann man auch mit bis zu vier Spieler im Koop zocken. Das funktioniert auch über Crossplay und der eigene Fortschritt wird allen Teilnehmenden angerechnet. Man kann sich gegenseitig heilen und wiederbeleben.
Thema Zensur: Die von uns getestete PC-Version war komplett ungeschnitten.

GPU-Benchmarks

Dying Light: The Beast - Benchmarks
max. Details + AA - mehr ist besser
NVIDIA GeForce RTX 5090
213 FPS
NVIDIA GeForce RTX 4090
173 FPS
NVIDIA GeForce RTX 5080
158 FPS
NVIDIA GeForce RTX 5070 Ti
143 FPS
NVIDIA GeForce RTX 4080
140 FPS
AMD Radeon RX 7900 XTX
130 FPS
AMD Radeon RX 9070 XT
122 FPS
NVIDIA GeForce RTX 5070
118 FPS
NVIDIA GeForce RTX 4070 Ti
117 FPS
AMD Radeon RX 7900 XT
116 FPS
AMD Radeon RX 9070
112 FPS
AMD Radeon RX 7900 GRE
99 FPS
NVIDIA GeForce RTX 4070
96 FPS
NVIDIA GeForce RTX 5060 Ti 8GB
88 FPS
AMD Radeon RX 6900 XT
87 FPS
AMD Radeon RX 7800 XT
86 FPS

Fazit & Wertung

Christoph meint: Ein Muss für Fans der Serie und ein gelungener Neuanfang für Kyle Crane!

Dying Light: The Beast erweist sich als gelungene Weiterentwicklung der Reihe und zeigt, dass sich die Entscheidung für ein eigenständiges Spiel gelohnt hat. Die packende Story rund um Kyle Crane, die düstere Atmosphäre und das bekannte, flüssige Parkour-Gameplay sorgen für ein intensives Spielerlebnis, das Fans sofort in seinen Bann zieht. Besonders die stärkere Fokussierung auf Spannung, Ressourcenknappheit und nächtliche Erkundungen hebt das Spiel positiv vom Vorgänger ab. Allerdings trüben einige Schwächen das Gesamtbild: Der überladene Talentbaum, der anfangs unkontrollierbare „Beast“-Modus und das Fehlen von Entscheidungsfreiheit schmälern den Wiederspielwert. Dennoch überzeugen die dichte Atmosphäre, die kompakte Spielwelt, der Koop-Modus und die solide technische Umsetzung mit schöner Grafik und stimmungsvoller Beleuchtung. Unterm Strich ist Dying Light: The Beast ein spannender Mix aus Action, Horror und Rollenspielelementen, der vor allem durch seine packende Story und das hervorragende Bewegungsgefühl punktet.

90%
Grafik
91
Sound
90
Bedienung
90
Spielspaß
89
Atmosphäre
89
Multiplayer
90
Preis/Umfang
90
Richtig gut
  • schicke Spielwelt
  • flüssige Animationen
  • tolle Effekte
  • stimmiger Soundtrack
  • sehr gute deutsche Synchronisation
  • spaßiges Parkour
  • blutiges Kampfsystem
  • drei gut ausgewogene Schwierigkeitsgrade
  • faire Rücksetzpunkte
  • spannende Bosskämpfe
  • Crafting und Upgrades
  • launiger Koop-Modus
  • gut geschriebene Nebenquests
  • große aber überschaubare Spielwelt
  • spannende Schleich-Passagen
  • Nacht viel interessanter
  • ordentlicher Umfang (gut 40 Stunden)
Verbesserungswürdig
  • Skilltree recht langweilig
  • Beast-Gameplay nicht sonderlich spannend
  • kein wirklicher Wiederspielwert
Anforderungen
PC MINDESTANFORDERUNGEN:
• Betriebssystem: Windows 10 or newer
• Prozessor: Intel i5-13400F / AMD Ryzen 7 5800X
• Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
• Grafik: NVIDIA GeForce 1060 / AMD Radeon 5500 XT / Intel ARC A750
• Speicherplatz: 70 GB verfügbarer Speicherplatz

• Microsoft Xbox Series X|S Konsole
• Sony PlayStation 5 (Pro) Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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