Darksiders 3 - Test/Review
Darksiders ist eine Reihe von drei Action-Adventure spielen die von Virgil Games und Gunfire Games entwickelt und von THQ bzw. THQ Nordic gepublished wurden.
Von Timm Woita am 04.12.2018 - 06:15 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

THQ Nordic

Entwickler

Gunfire

Release

27.11 2018

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (12)

Nach Krieg und Tod...

Darksiders ist eine Reihe von drei Action-Adventure spielen die von Virgil Games und Gunfire Games entwickelt und von THQ bzw. THQ Nordic gepublished wurden. Nach der Insolvenz von THQ haben einige Mitarbeiter als Crytek USA an Hunt mitgearbeitet, ehe sie Gunfire Games gegründet haben und Ihre Arbeit an Darksiders 3 begannen.
Ganz schön undurchsichtig
THQ Nordic hat endlich Darksiders 3 ins Rennen geworfen. Nachdem vor acht Jahren Krieg in den Kampf um das Ende der Welt eingestiegen ist und zwei Jahre später Tod ebenfalls seine Fähigkeiten unter Beweis stellen durfte, ist nun ihre wütende Schwester Fury am Werk. Aber was ist überhaupt passiert? Leider wird Storytelling technisch davon ausgegangen, dass ihr Darksiders 1 und 2 bereits gespielt habt. Als kurze Info: Krieg, welcher am Anfang vom dritten Teil sogar in Ketten liegt, soll eigens die Apokalypse heraufbeschworen haben und Tod sowie Hader (der vierte Reiter) sind zur Zeit verschwunden. Außerdem sind die sieben Todsünden ausgebüchst. Diese vertreiben sich ihre neue Freizeit auf der Erde und malträtieren die letzten überlebenden Menschen. Der Krieg zwischen Himmel und Hölle fordert halt ihre Opfer. Furys Vorstellung startet mit der Berufung durch den feurigen Rat. Hier merkt man bereits, dass die Gute ein wenig anders ist als Krieg und Tod. Wir sehen in Darksiders 3 nämlich die erste weibliche Reiterin.
Ganz schön altbacken...
Das Grafikgerüst von Darksiders 3 basiert auf der Unreal 4 Engine. Vom Stil her ist Darksiders 3 genauso gehalten wie wir es von den vorherigen Teilen kennen: ein comiclastiger Grafikstil, eine ziemlich prägnante Farbgebung und eine mehr oder weniger offene Spielwelt. Außerdem ist das Gegnerdesign sehr gut gelungen. Die Spielwelt selbst sieht aus wie nach einem Krieg, was definitiv zur Atmosphäre beiträgt. Die Effekte sind knallig bunt und die einzelnen Abschnitte thematisch gut abgeschmeckt. Die Unreal Engine scheint den Entwicklern von Gunfire Games allerdings auch Probleme bereitet zu haben. Bei schnellen Kamerafahrten zeigt sich ein unnatürliches, nachhängendes Aufploppen von Texturen an Wänden und Objekten. Außerdem scheint Furys Haar ein unwillkürliches Eigenleben zu führen. Eine nicht sonderlich stabile Bildrate und Abstürze drücken den Gesamteindruck ebenfalls.
... aber trotzdem interessant
Und das liegt vor allem daran, dass Gunfire Games eine weibliche Reiterin gewählt hat. Fury ist nämlich um einiges agiler als ihre Vorgänger. Mit ihrer Kettenpeitsche ist sie in der Lage, sowohl Nah- als auch Fernkampfangriffe zu tätigen. Diese werden in unterschiedliche Kombos verpackt, sowie später neu hinzukommende Waffen und Fähigkeiten. Das heißt nicht, dass ihr einfach nur ein bisschen Hack&Slay-Action bekommt, denn Fury verträgt nicht all zu viel. Hier haben die Entwickler dafür gesorgt, dass die Agilität zum Tragen kommt. Es gilt nämlich viel auszuweichen, um dadurch mächtige Konterangriffe möglich zu machen. Dabei verlangsamt sich die Zeit bei einem erfolgreichen Ausweichmanöver und Fury haut mit mehr Kraft auf ihre Gegner ein. Weiterhin gibt es die möglichkeit Wutangriffe auszuführen und eine Chaosform anzunehmen. Diese macht euch unverwundbar und füllt mit jedem Schlag euer Leben wieder auf. Wie vorher schon angesprochen muss in den Kämpfen sehr häufig ausgewichen werden. Ja, Darksiders 3 ist um einiges skilllastiger geworden. Hier wurde sich eher an Dark Souls orientiert. Dies merkt man auch an einem sehr ähnlichen System, welches dem der Estus-Flakons gleich kommt und an den Seelen, welche von Gegner fallen gelassen werden und in größerer Form in der Spielwelt versteckt sind. Durch diese kann Leben, Angriff und Magie gesteigert werden. Unsere Waffen können ebenfalls mit speziellen Materialien verbessert werden, genauso wie die Verstärkungen welche in die Waffen eingefügt werden. Die Aufwertungen der Waffen und Verstärkungen werden für die Bosskämpfe auch dringend benötigt.
Schon ab dem zweiten von vier Schwierigkeitsgraden ist das Spiel sehr unnachgiebig. Hier bestrafen selbst normale Gegner den Spieler schon bei einem misslungenen Evade und von den Bossen wird man noch härter rangenommen. Hier fällt die Lebensleiste teilweise auf die Hälfte. Ein Kritikpunkt sind die Savepoints. Diese sind nämlich alles andere als fair verteilt. Teilweise darf man zehn Minuten ziemlich happiger Kämpfe wiederholen, ehe man erneut einem der Bosse gegenübertritt. Zwar gibt es einige Shortcuts die man freischalten kann, meist sind diese aber nicht gut durchdacht. Verschenktes Potenzial
Die Bosse, in diesem Fall die sieben Todsünden und einige kleinere Zwischenbosse, sind nämlich sehr happig. Das Design der Bosse ist sehr gut gelungen und die sieben Todsünden äußerst gut designt. Sie wurden seit David Finchers Sieben nicht mehr so treffsicher dargestellt. Aber gerade bei den Kämpfen gegen die Todsünden ist sehr viel Potenzial verschenkt worden. Sie spielen sich wie längere Auseinandersetzungen, funktionieren aber nach dem gleichen Prinzip, ähnlich wie normale Kämpfe. Ausweichen, zuschlagen, ausweichen, zuschlagen, Chaosform, ausweichen, zuschlagen. Hier habe ich zum ersten Mal den Einsatz von Quicktime-Events und ordentlich inszenierten Schlagabtauschsequenzen vermisst. God of War zeigte bereits mit welcher Kraft solche Szenen zum Abschluss eines großen Kampfes genutzt werden können. Sei es als Stilmittel oder um die Art von Fury zu verdeutlichen. Aufgrund dieser Tatsachen bleiben auch einige der Kämpfe gegen die sieben Todsünden nicht lange im Gedächtnis. Außerdem ist die Entwicklung, welche Fury im Laufe der Story durchmacht, mehr als lapidar was die Gründe angeht. Es fällt einem sehr schwer die Entwicklung von der Reiterin der Apokalypse hin zur Helferin zu verstehen.
Darksiders 3 ist für Windows-PC, Xbox One und PlayStation 4 ab 39,90 Euro erhältlich. Einen Multiplayermodus gibt es ebensowenig wie Mikrotransaktionen.

Fazit & Wertung

Timm meint: Leider nicht der erhoffte Überraschungstitel!

Alles in allem ist Darksiders 3 durchaus spielbar, leidet aber an einigen Unzulänglichkeiten und ist im Vergleich zu seinen Vorgänger von der Qualität her schwächer. Das effektive Spielen ist auch hier nur mit dem Controller möglich, die Kamera hat mir mehrfach die Schweißperlen auf die Stirn getrieben und die Interaktion mit den Überlebenden ist marginal. Trotzdem, einige der Kämpfe gegen die Todsünden waren sehr interessant. Der Kampf gegen Lust oder die auf Comic getrimmte Grafik machen Spaß beim Ansehen! Auch wenn sie nicht mehr so faszinierend wirkt wie bei den Vorgängern.

70%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
7
Spielspaß
7
Atmosphäre
8
Preis/Umfang
7
Richtig gut
  • stimmige Spielwelt
  • gutes Gegner- und Bossdesign
  • Versteckte Gegenstände laden zum Erkunden ein
  • Fury spielt sich schneller und dank unterschiedlicher Fähigkeiten nicht gleich
  • deutsche Vollvertonung
  • schöne Effekte
Verbesserungswürdig
  • viel verschenktes Potenzial (Bosse/Charakterentwicklung/Rätsel)
  • manche der sieben Todsünden nicht erinnerungswürdig
  • Backtracking
  • nur mit Controller effektiv spielbar
  • schwer auf höheren Schwierigkeitsgraden
  • asynchron bei deutscher Vertonung (Lippen/Stimmen)
Anforderungen
• Sony PlayStation 4 (Pro) Konsole
• Microsoft Xbox One (X) Konsole

PC MINIMUM:
• Betriebssystem: Windows 7 / 8 / 10 64 bit
• Prozessor: AMD FX-8320 (3,5 GHz) / Intel i5-4690K (3,5 GHz) or better
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: GeForce GTX 660 / Radeon R7 370 with 2 GB VRAM
• DirectX: Version 11
• Speicherplatz: 25 GB verfügbarer Speicherplatz
Getestet für
PC
Timm Woita Im Jahr 1987 hat Timm das Licht der Welt erblickt und ist seit 30 Jahren begeisterter Gamer. In seiner Freizeit spielt er alles Querbeet und ist begeisterter Radfahrer.

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